Veröffentlicht am 15.11.2022

Digitalisierung beschleunigt sich zusehends

Die Masse der deutschen Hausverwalter galt bislang in der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen als träge. Das hat sich die letzten 2 Jahre verändert.

In ganz vielen Hausverwaltungs-Firmen wurden Dinge neu gedacht, ein Portal eingeführt, eine moderne Vorgangsbearbeitung eingeführt, Ordner zu Scans verarbeitet und Ordner entsorgt, die Buchhaltung digitalisiert, der Postversand auf einen Dienstleister ausgelagert und vieles mehr. Sogar hybride Eigentümerversammlungen werden durchgeführt und sorgen für deutliche Erleichterungen und bieten einen echten Mehrwert. 

Und das Tempo der Digitalisierungsmaßnahmen, die umgesetzt werden, beschleunigt sich zusehend und sorgt so für eine weitere Verschärfung der Unterschiede innerhalb der Hausverwalter-Landschaft: 

Auf der einen Seite stehen modern organisierte Betriebe, die durch zeitgemäße Organisation und Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter attraktiv sind. Kunden empfinden diese Unternehmen oftmals als modern, zeitgemäß und zukunftsorientiert. Und auf der anderen Seite stehen eher traditionell arbeitende Betriebe, deren Organisation und Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter weniger attraktiv erscheinen. Kunden empfinden diese Betriebe oftmals als nicht mehr zeitgemäß, langsam in der Vorgangsbearbeitung und vor allem als intransparent. 

Warum intransparent? Als einen der größten Kundenvorteile bei modernen Betrieben hat sich die daraus ergebende Transparenz erwiesen. Wenn Wohnungseigentümer die Möglichkeit haben, die Dokumente des Objektes jederzeit online einsehen zu können (eigene Abrechnungen, Protokolle, Verträge etc.), sinkt die Anzahl von diesbezüglichen Anfragen im Hausverwalter-Büro deutlich. Noch krasser fallen die Zeitgewinne im Hausverwaltungs-Büro aus, sobald alle Kontoauszüge und Rechnungen des Objektes für die Eigentümer online einsehbar sind: es entfallen Zeiten für Belegprüfungen, die jederzeitige Verfügbarkeit der Dokumente schafft Vertrauen bei den Eigentümern und vor allem sehen Wohnungseigentümer erstmals, was auf deren Hauskonto wirklich alles abläuft. Das verändert die Zusammenarbeit zwischen Hausverwaltung und Eigentümergemeinschaften fundamental. Deutlich zu spüren sind bundesweit „Wanderungsbewegungen“ von mittelgroßen und großen Wohnungseigentümergemeinschaften. Diese suchen sich bewusst einen modern aufgestellten Verwalter. Und verlassen dafür auch den langjährigen Verwalter, der nicht mit der Zeit geht. 

Das alles führt zu einer noch stärkeren „Spreizung“ der Hausverwalter-Landschaft: in modern arbeitende Betriebe, die auch attraktiv für neue Mitarbeiter sind. Und in eher traditionell arbeitende Betriebe, die es schwer haben, neue Mitarbeiter zu finden. 

 

 

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